Osteopathie

„Die (…) Osteopathie umfasst das Wissen der Philosophie, Anatomie und Physiologie des gesamten Körpers, und die klinische Anwendung dieses Wissens, sowohl bei Diagnose als auch bei Behandlung.“

– so hat sie ihr Begründer, Dr. Andrew Taylor Still, konzipiert.

Die Osteopathie ist damit eine Methode um Blockaden, Dysfunktionen, Störungen und Dysbalancen wahrzunehmen, zu erkennen und mit den Händen zu lösen, um die notwendige Ver- und Entsorgung – die Mobilität und Motilität – des Gewebes, der Organe und letztlich des gesamten Körpers wiederzuerlangen. Dies geschieht überwiegend sanft und mit der Erkenntnis, dass

1. der Körper eine Einheit ist,
2. der Körper selbstregulierende Mechanismen besitzt,
3. Struktur und Funktion in reziproker Beziehung zueinander stehen, und
4. das auf diesem Verstehen eine vernünftige Behandlung basiert.

Zum Beispiel können tiefliegende Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Beckens sehr unterschiedliche Ursachen haben, die auch in anderen Körperregionen aufzufinden sind:
Eine „Interne Verstauchung“ (Umknicken) der Oberen Sprunggelenkes kann über myofasziale Ketten eine Dysfunktion eines Lendenwirbel nach sich ziehen. Wird das Obere Sprunggelenk nicht behandelt, wird es keinen nachhaltigen Erfolg bei den o. g. Beschwerden geben – Parietales System.

Weiterhin können aber Gewebsdysfunktionen (z. B. Restriktionen in der bindegewebigen Aufhängung) im Bereich des Darms, der Blase, der Gebärmutter, u. a. einen ursächlichen Einfluss auf die Mobilität / Motilität des Beckens haben und dadurch die Beschwerden oftmals langsam, manchmal plötzlich auftauchen – Viszerales System.

Aber auch eine Störung der Mobilität der Harten Hirnhaut (Dura mater), die sich vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuz-, Steißbein (Sacrum, Coccyx) entfaltet, kann o. g. Beschwerden hervorrufen und sind vom Osteopathen zu erkennen und zu behandeln – Craniosacrales System.

Weiterhin zu beachten sind natürlich auch die versorgenden – und entsorgenden Strukturen, wie Arterien, Venen, Lymphe und ihre jeweiligen Durchtrittsstellen und anatomischen Verläufe.

Letztlich geht es in der Osteopathie darum,

„die Gesundheit des Patienten zu finden
und ihren „Ausdruck“ im Gewebe zu unterstützen.“